Lammhüfte in Kapernragout

Bei der Zubereitung dieses Gerichts hatte ich auch endlich mal die Gelegenheit, mich mit dem Thema Ragout zu beschäftigen. Und zwar mit der Definition. Ich war mir nie sicher, ob Ragout eher das Fleisch meint oder das Drumherum. Laut Wikipedia ist „Ragout ([ʀa’gu], von französisch ragoûter ‚den Gaumen reizen‘, ‚Appetit machen‘) eine Gerichtgattung für geschmorte würfelige Fleisch-, Geflügel-, Wildbret- oder auch Gemüsestücke in einer pikanten, oft sämigen Sauce“. In Griechenland heißt das Jachní (Γιαχνί) und konkretisiert das Essen noch mehr: Erstens ist von Fleisch nicht die Rede, sondern der Begriff bezieht sich eher auf die enthaltenen Gemüsestücke (z. B. Kartoffelragout, Blumenkohlragout, Bohnenragout etc.) und zweitens scheint ein griechisches Ragout immer Tomaten zu enthalten. Beiden Definitionen gemeinsam ist aber, dass es sich um etwas Geschmortes handelt und dabei eher sämig, dickflüssig wird. Man könnte also Ragout auch als „geschmorte Tomaten mit irgendwas“ bezeichnen. Aber Ragout hört sich natürlich besser an.

So. Jetzt bin ich etwas schlauer und ihr hoffentlich auch.

Auslöser für dieses Gericht war übrigens das (auch kalt) extrem leckere Kapernolivenragout von Yiam aus dem letzten Paket von MonthlyFlavors. Falls ihr das gerade nicht parat oder schon aufgegessen habt, die wesentlichen Zutaten waren: Tomaten, Kapern, Oliven und griechisches Olivenöl.

Zutaten:

zutaten

  • 4 Stück Lammhüfte (ca. 600 g)
  • Kapernragout von Yiam
  • Griechisches Olivenöl
  • Oregano und Rosmarin
  • Beliebig viel Knoblauch
  • Etwas Rotwein
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Ein Blumenkohl (Beilage)

Zubereitung

Eule legen. Diesmal aus dem Ragout mit Blumenkohlaugen.

eule

Blumenkohl in Rosen zerlegen (wie das geht, siehe hier) und in etwas Wasser mit Salz, Pfeffer und Muskat köcheln, bis der Blumenkohl die gewünschte Weiche hat.

Knoblauch kleinschneiden

Lammhüften in griechischem Olivenöl auf beiden Seiten anbraten. Nach einer Weile Knoblauch dazu geben und dann mit etwas Rotwein löschen. Kapernragout, Oregano, Rosmarin, Salz, Pfeffer dazugeben und noch 10 Min. schmoren lassen. Fertig.

Kochmusik

Bei der Zubereitung war mir irgendwie nach Wagner. Aber da wir keinen im Haus haben, schlug Petra Sibelius‘ „Finlandia“ vor, zu dessen Kauf sie einst ein Urlaub in Finnland inspirierte. Auch nicht schlecht.

Wein

Ein badischer (!) Zweigelt von 2010 von Freiherr von und zu Franckenstein.

Fazit

Mjamjam!

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