Im neuen Jahr beginnen wir mit einer neuen Serie: „Mjamjams on Tour“. Und die startet ganz mondän in Nizza. Dort nämlich haben wir unsere Freunde Valérie und Jakob besucht, wo wir köstlich bekocht und mit sehr guten Weinen befüllt wurden. Den Kartoffelsalat „Cherubina“ hat Valérie zubereitet. „Cherubina“, weil es ein Rezept ihrer Mutter Cherubina ist und weil ihre Mutter auch die wichtigste Zutat für den Kartoffelsalat gesammelt hat, nämlich die Mentuccia, also die wilde Minze.
Die Mentuccia stammt aus der Nähe von Bassiano, einem wunderhübsch in der Region Latium gelegenen, mittelalterlichen Ort, etwa 70 Kilometer südlich von Rom entfernt. Dort wurde Cherubina geboren. Wie ihr vielleicht wisst, wurde auch Aldo Manuzio dort 1449 geboren. Jener Buchdrucker, der die aldinischen Typen kreierte. Die Schriftart ist hierzulande vielleicht besser bekannt als Antiqua. Auch verwendete er als Erster die Kursivschrift – vielleicht daher der englische Name Italic? Ob Bassiano, wie die Legende besagt, tatsächlich als zweite Residenz für Lucius Septimius Bassianus, den wir unter dem Namen Caracalla kennen (einem Spitznamen übrigens), gegründet wurde, ist jedoch ungewiss. Gewiss dagegen ist, dass die Mentuccia aus der Gegend kräftig und würzig schmeckt und dem Kartoffelsalat „Cherubina“ die besondere Note verleiht.
Zutaten
- 1 Kilo Kartoffeln
- Weißer Balsamico
- Olivenöl
- Eine Handvoll Wilde Minze
- Beliebig viele Knoblauchzehen
- Salz, Pfeffer
Kochmusik
Passend zu der Hauptzutat aus Italien hörten wir bei der Zubereitung die Doppel-CD „Tutto Fellini“ mit Musik aus den Fellini-Filmen.
Zubereitung
Kartoffeln kochen, anschließend die Schale abziehen und die Kartoffeln in Scheiben schneiden.
Dann eine Eule legen.
Kartoffelscheiben mit Olivenöl und weißem Balsamico begießen. Valérie nimmt besonders gern diesen Balsamico, denn sein Geschmack erinnert sie an jenen Essig, der in Bassiano hergestellt wird.
Knoblauchzehen schälen, klein schneiden und über die Kartoffeln geben.
Pfeffern, salzen und die Minze darüber streuen.
Gut durchrühren und am besten noch eine Weile durchziehen lassen. – fertig!
Bei uns gab es dazu Kopfsalat und Entrecôte, was beides hervorragend zum Kartoffelsalat „Cherubina“ passte.
Welcher Wein?
Wir tranken dazu einen Bordeaux, Chateau Les Pierrères 2014.
Fazit: Mjamjam!