Schwarzer Reis, fernöstlich

Reis esse ich ziemlich selten, noch seltener mache ich selbst welchen. Aber neulich stolperte ich im Bioladen meines Vertrauens über eine interessante Variante: „Schwarzer Venere Reis aus dem Piemont“. Aha. Es sei eine Spezialität der italienischen Küche, klärte mich der Text auf der Schachtel auf. Zuhause angelangt klärte Google mich allerdings darüber auf, dass es sich um eine Spezialität der chinesischen Küche handelt. Zumindest ursprünglich mal. Da war der seltene schwarze Reis nur dem chinesischen Kaiser vorbehalten, darum hieß er auch der verbotene Reis. Der Venere Reis wiederum ist eine geschützte Reissorte, die tatsächlich wohl nur aus der piemontesischen Po-Ebene stammen darf. Oho. Hier nun legte ich mich auf meinen west-fernöstlichen Diwan und forschte weiter über den schwarzen Reis, zu dem es wohl einiges zu sagen gibt. Zum Beispiel, dass er unheimlich gesund ist, viel Eisen und viele Ballaststoffe enthält und fast glutenfrei ist. Interessant.

Und wie bereitet man ihn am besten zu? Auf der Schachtel stand, man solle ihn kurz aufkochen und dann bei kleiner Hitze 45 Minuten köcheln lassen. Andernorts fand ich mehrmals den Hinweis, ihn über Nacht einzuweichen. Ich habe mich dann letztlich dazu entschlossen, ihn tagsüber einzuweichen weil er Teil eines Abendessens werden sollte, und nach 40 Minuten köcheln war er gar. Er eigne sich auch sehr gut für Risotto oder sogar für Süßspeisen, las ich.

In meinem Rezept wird dem schwarzen Reis ein bisschen fernöstlich zumute mit Gemüse, Soja- und Austernsauce. Legen wir los!

Zutaten für zwei Personen

Zutaten

  • 125 g Schwarzer Venere Reis
  • 20 g getrocknete Shiitake-Pilze
  • 5 Möhren
  • 1 große oder 3 kleine Paprika
  • Weißkraut
  • 2 Schalotten
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 3 EL Sojasoße
  • 2 EL Austernsoße
  • Etwas Pfeffer, Salz fast unnötig, da die beiden Soßen ein bisschen salzig sind.
  • Griechisches Olivenöl

Kochmusik

„Romeo & Juliet. 3 Suites” von Sergey Prokofiev, gespielt vom Orchestre de la Sisse Romande unter der Leitung von Armin Jordan.

Zubereitung

Zuallererst den Reis ein paar Stunden einweichen (über Nacht, tagsüber – wie es beliebt), dann in ein feines Sieb kippen, noch mal ein bisschen abwaschen und abtropfen lassen.

Die getrockneten Shiitake-Pilze in warmem Wasser für zehn oder zwanzig Minuten einweichen.

Zwischendurch schon mal eine Eule legen.

Eule

Viel Wasser in einem großen Topf für den Reis zum Kochen bringen, dann den Reis hineinkippen, die Hitze kleiner stellen und sich die nächsten 40 Minuten um die anderen Zutaten kümmern.

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer schälen, kleinschneiden und in eine Pfanne mit ordentlich Olivenöl geben.

Möhren schälen und kleinsschneiden und zu den Zwiebeln etc. schütten, Flamme anmachen, unter oftmaligem Rühren anbraten.

Paprika kleinschneiden und hinzufügen.

Vom Weißkohl die äußeren Blätter und den Strunk entfernen, kleinschneiden, in ein Sieb geben und waschen.

Etwas Wasser zu den Möhren und dem Paprika geben (1/2 Glas).

Soja und Austernsoße in die Pfanne geben und schön vermischen mit dem bisherigen Inhalt.

Nun den Weißkohl hinzufügen, noch mal rühren, etwas Pfeffer und dann den Deckel drauf.

Insgesamt braucht das Gemüse ca. 15 Minuten (ab Möhren). Wenn der Weißkohl etwa 7 Minuten in der Pfanne war, können die Shiitake-Pilze hinzugefügt werden. Das Ganze noch ein bisschen unter dem Deckel lassen.

Nach gut 40 Minuten den Reis abgießen, auf den Tellern verteilen und mit dem Gemüse anrichten – fertig!

Zum Nachtisch gab es dann übrigens noch etwas Näher-Östliches, nämlich eine griechische sogenannte Löffelsüßigkeit. In diesem Falle in Sirup eingelegte Bergamotte von der griechischen Firma Iamvi.

Fazit: Alles sehr mjamjam!

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